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Aktueller Fall

 
 

Patientenfall 46

Eine junge Patientin mit schwer kontrollierbarem Asthma nach COVID-19-Infektion

PneumologiePneumologie

 

Prof. Laurent Nicod

Prof. Laurent Nicod
Pneumologie und Innere Medizin FMH
Chemin des Croix-Rouges 5
1007 Lausanne

Anamnese

Die 36-jährige Patientin stellt sich zum ersten Mal im September 2022 vor. Grund ist, dass sich ihre Asthmasymptome nach einer COVID-19-Erkrankung im Februar 2022 deutlich verschlimmert haben, so dass sie jetzt Tag und Nacht unter Asthmasymptomen leidet. Vor allem der nächtliche Husten führt häufig zum Aufwachen, so dass sie jetzt fragt, ob ihr eine effektivere Therapie verordnet werden kann.

Erweiterte Anamnese

Bereits im Alter von fünf Jahren wurde bei der Patientin Asthma mit einer allergischen Komponente diagnostiziert.

Die Symptome waren damals jedoch mild und traten nur gelegentlich auf. Früher wurde die Patientin mit homöopathischen Medikamenten behandelt sowie mit dem Schleimlöser Acetylcystein.

Aufgrund eines ebenfalls diagnostizierten Postnasal-drip-Syndroms erhielt sie seit fünf Jahren zusätzlich das Antihistaminikum Loratadin (10 mg täglich). Auch eine Urtikaria besteht seit längerem.

In den letzten Jahren wurde ihr zudem eine Bedarfsmedikation mit einem β2-Sympathomimetikum (Salbutamol) als Spray verordnet.

Körperliche Untersuchung

Bei der Erstvorstellung ist die Patientin trotz Husten, wiederkehrender Kurzatmigkeit und Atemnot in guter Verfassung, mit einem Gewicht von 80 kg bei 180 cm (BMI: 24,7 kg/m2).

Die Sauerstoffsättigung beträgt 97%, der Puls 98/min. Die Lungenauskultation ist unauffällig.

Labor

Abgesehen von 7% Eosinophilen (Referenzwert für erwachsene Frauen: 0,7–5,8%) ist das Blutbild unauffällig mit einer Leukozytenzahl im Normbereich.

Lungenfunktion

Bei der Spirometrie ergeben sich Normwerte (Tabelle 1): Die Vitalkapazität beträgt 4,39 l die Einsekundenkapazität 3,66 l. Weitere spirometrische Messwerte siehe Tabelle 1.

Auch die Diffusionskapazität für Kohlenmonoxid (DLCO) ist mit 86% im Normbereich (Normwert > 75% des Sollwerts). Weitere Werte siehe Tabelle 1.

Das fraktionierte exhalierte Stickstoffmonoxid (FeNO), ein Biomarker für Entzündungsprozesse in den Bronchien, beträgt 35 ppb und ist damit leicht erhöht (Normwert FeNO < 25 ppb).

UntersuchungsparameterMesswert
Vitalkapazität (VC, in l)4,39
VC % des Sollwerts105
Totale Lungenkapazität (TLC)6,14
TLC % des Sollwerts101
Residualvolumen (RV)1,59
RV % des Sollwerts87
Einsekundenkapazität (FEV1)3,66
FEV1 % des Sollwerts94
Forcierte Vitalkapazität (FVC)4,55
FVC % des Sollwerts96
FEV1/FVC-Quotient81
FEV1/FVC % des Sollwerts97
Mittlerer exspiratorischer Fluss bei 25–75% der FVC (MEF 25–75)89
Kohlenmonoxid-Diffusionskapazität (DLCO)86

Tabelle 1: Ergebnisse der Lungenfunktionsdiagnostik bei Erstvorstellung am 15. September 2022. Referenzwerte von GLI (Global Lung Initiative 2012).

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